Donnerstag, 7. April 2005 / 07:13:06
Neue Gruppe formiert sich gegen Microsoft
Im Rahmen des Wettbewerbsstreits zwischen der EU und dem Software-Riesen Microsoft hat sich eine neue Gruppe gebildet, um mehr Druck auf auf Microsoft ausüben zu können.
Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, haben sich mehrere Technologieunternehmen zusammengeschlossen, um den Druck auf den Konkurrenten zu erhöhen. Laut WSJ handelt es sich um die Unternehmen IBM, Nokia, Oracle, Red Hat und RealNetworks. Ihr Ziel sei es, den Wettbewerb im Markt für Betriebssysteme sicher zu stellen.
Die Organisation, die sich "European Committee for Interoperable Systems" (ECIS) nennt, habe Akteneinsicht beantragt, um eigene Stellungnahmen abzugeben. Die ECIS wird von dem Brüsseler Rechtsanwalt Thomas Vinje in Brüssel koordiniert, einem Partner der Kanzlei Clifford Chance. Er war zuvor für die Communications Industry Association (CCIA) tätig, einem Verband von Microsoft-Konkurrenten.
IBM will anonym bleiben
Weiter heisst es, dass die Beteiligten bisher jede öffentliche Stellungnahme in der Sache ablehnten. IBM soll in dem Wettbewerbsprozess bisher nur anonym Aussagen abgegeben haben.
Vor einem Jahr hatte die EU-Kommission angeordnet, dass Microsoft verschiedene Server-Protokolle gegenüber den Konkurrenten offen legen müsse. Ausserdem sollte das Unternehmen eine Windows-Version ohne integrierten Media Player anbieten. Wegen der Wettbewerbsverletzung wurde gegen Microsoft eine Rekord-Strafe von 497 Millionen Euro verhängt.
Bussgeldzahlung unter Vorbehalt
Dagegen hat der Konzern vor dem Europäischen Gericht in Luxemburg Widerspruch eingelegt. Bis zu einer Entscheidung des Luxemburger Gerichtes können drei bis vier Jahre ins Land gehen. Einen Teil der Busse hat Microsoft unter Vorbehalt bezahlt.
Demnächst soll wie berichtet eine "Windows XP home edition N" bzw. "Windows XP professional edition N" genannte Version des Betriebssystems ohne den Media Player auf den Markt kommen. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, dass der Wettbewerbsstreit damit noch nicht beigelegt sei.
Marie-Anne Winter (Quelle: teltarif.ch)
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