Samstag, 2. April 2005 / 14:08:35
Kubanischer Kardinal spricht im Staatsfernsehen
Havanna - Das kubanische Staatsfernsehen hat einem Kardinal der katholischen Kirche erstmals seit sieben Jahren Sendezeit eingeräumt, um die Gläubigen des Landes über den nahenden Tod des Papstes zu informieren.
Die meisten Kubaner erfuhren so erstmals, dass Johannes Paul II. in Rom im Sterben liegt. Die staatlich kontrollierten Medien hatten bis dahin nicht über den ernsten Zustand des Kirchenoberhauptes berichtet. Der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, hatte zuvor erst einmal im Fernsehen des kommunistischen Inselstaates sprechen dürfen - am Vorabend des historischen Papstbesuchs auf Kuba im Januar 1998.
Johannes Paul II. habe seine fünftägige Visite, die den Kubanern mehr religiöse Freiheiten brachte, niemals vergessen, sagte der Kardinal in seiner sechsminütigen Ansprache. Nach der kubanischen Revolution von 1959 und der Machtübernahme durch Fidel Castro waren Priester vertrieben und katholische Christen verfolgt worden.
Erst als Kuba nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in die internationale Isolation und eine tiefe Krise geraten war, gab es den offiziellen Status eines atheistischen Landes auf. 1997 führte die Regierung Weihnachten wieder als Feiertag ein.
rp (Quelle: sda)
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