Mittwoch, 9. März 2005 / 14:32:02
Tsunami-Bericht bleibt geheim
Bangkok - Wegen der Klage von europäischen Tsunami-Opfern in den USA - darunter auch Schweizer - will die thailändische Untersuchungskommission ihre Erkenntnisse über die Hintergründe der Katastrophe unter Verschluss halten.
Der Bericht werde vermutlich niemals veröffentlicht, sagte der ehemalige Direktor des thailändischen Meteorologischen Instituts und Ermittlungsleiter, Smith Thammasaroj, der Tageszeitung Nation. Die Ergebnisse seien mittlerweile Teil eines Justizverfahrens und könnten Schaden verursachen. Er wolle den Klägern keine Informationen liefern.
Der thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra hatte Smith damit beauftragt herauszufinden, warum es keine Flut-Warnung gegeben hatte, obwohl die Stärke des auslösenden Seebebens am 26. Dezember bekannt gewesen war.
Fahrlässigkeit vorgeworfen
In der vergangenen Woche hatten mehr als 60 Europäer bei der US-Justiz Klage gegen die Behörden der USA und Thailands sowie gegen die französische Hotelkette Sofitel eingereicht. Die Kläger stammen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden. Sie werfen den Behörden Fahrlässigkeit vor.
Der US-Anwalt Ed Fagan hatte am Samstag in New York eine erste Klage im Zusammenhang mit dem Seebeben eingereicht. Er stellte nach eigenen Angaben einen Antrag auf Beweissicherung.
Aufklärung von Versäumnissen
Fagan und weitere Anwälte wollen dadurch angebliche Versäumnisse des US-amerikanischen Tsunami Warning Center, der thailändischen meteorologischen Anstalt, der Hotelgruppe Accor und des Königreichs Thailand belegen.
Bei der Flutkatastrophe wurden im Dezember in Süd- und Südostasien mehr als 273 000 Menschen getötet.
fest (Quelle: sda)
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