Freitag, 4. März 2005 / 14:57:15
Gepanschter Raki tötet 15 Menschen
Istanbul - Durch illegal hergestellten Schnaps haben sich in der Türkei 15 Menschen zu Tode getrunken.
Weitere 30 Opfer des schwarz gebrannten Anis-Schnapses Raki würden noch in den Spitälern der Metropole Istanbul behandelt. Dies berichtete der türkische Nachrichtensender NTV unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden. Der Raki der Schwarz-Brenner ist wegen seines hohen Anteils an Methyl-Alkohol lebensgefährlich.
Seit Bekanntwerden des Skandals vor einigen Tagen suchen die Behörden im ganzen Land nach illegal hergestelltem Schnaps. Allein im ostanatolischen Malatya stiessen sie dabei auf zwei Tonnen der Schwarz-Ware; auch in der Urlauberstadt Antalya wurden mehrere tausend Flaschen sichergestellt.
11 Verdächtige verhaftet
NTV zufolge wurden allein in Istanbul inzwischen elf Verdächtige verhaftet. Nach Presseberichten wussten zumindest einige Bandenmitglieder, dass der illegale Raki gefährlich sein würde. Dennoch seien die Flaschen an Restaurants, Kioske und Läden verkauft worden.
Den Tätern drohen bei einer Verurteilung wegen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit fünf bis zehn Jahre Gefängnis. Als türkischer Nationalschnaps ist der hochprozentige Anis-Schnaps im ganzen Land beliebt.
Der Sender CNN-Türk meldete, inzwischen seien auch Paletten mit schwarz gebranntem Whisky gefunden worden. Die Preise für Spirituosen in der Türkei waren in den vergangenen Jahren mehrmals angehoben worden. Kritiker werfen der islamisch geprägten Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan deshalb eine Mitverantwortung an dem Skandal vor.
rp (Quelle: sda)
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