Mittwoch, 16. Februar 2005 / 14:57:31
252 Audio-CDs zum Nulltarif
Für 15 Dollar pro Monat können Musikfans in den USA bei Napster so viel Musik downloaden und auf ihren MP3-Player überspielen, wie sie wollen. Brennen ist eigentlich nicht erlaubt, doch dank einer speziellen Software scheint das dennoch zu gehen.
Als Napster vor einigen Jahren noch eine illegale Tauschbörse war, füllten sich manche Nutzer ihre Festplatten mit Songs aus dem Netz. Jetzt funktioniert Napster als legales und somit kostenpflichtiges Portal.
Um wieder an die alten Zeiten anzuknüpfen und Millionen von Kunden zu gewinnen, bietet 'Napster to go' jetzt eine Art Musik-Flatrate. Kunden bezahlen einen monatlichen Fixbetrag und können sich anschliessend so viel Musik herunterladen, wie sie wollen.
Miete für Musik bezahlen
Laut einem Bericht von Netzwelt.de können diese Songs aber nur so lange angehört werden, wie die Abogebühren von 15 Dollar bezahlt werden. Wer sein Abo kündigt, kann die herunter geladenen Songs nicht mehr anhören, das Digitale Rechtemanagement (DRM) macht's möglich.
Streng genommen handelt es sich bei "Napster to go" deshalb gar nicht um eine Flatrate, sondern eher um eine Musikmiete.
Brennen ist nicht erlaubt
Der Katalog, aus dem man sich frei bedienen kann, umfasst nach Napster-Angaben mehr als eine Millionen Titel.
Brennen darf der Musik-Mieter seine Songs nicht, das wäre ja auch zu schön für die Abonnenten. Für drei Monate ein Abo abschliessen, alles herunterladen, was einem gefällt, auf CD archivieren, und danach das Abo kündigen.
Musiksammlung erweitern
Doch scheinbar gibt es einen Weg, die Downloads auf Audio-CDs zu verfrachten. In einem Blog wird detailliert beschrieben, wie man während des zweiwöchigen Probeabos seine Musiksammlung um 252 randvoll gefüllte Audio-CDs erweitern kann. Und damit würde Napster wieder zu der gefürchteten illegalen Plattform werden, die sie einst war.
Nötig ist das verbreitete Musikprogramm Winamp und ein zusätzliches Plugin. Sobald Winamp einen bei Napster herunter geladenen Titel abspielt, legt das Plugin den Song als unkomprimierte WAV-Datei auf der Festplatte ab. Das DRM wird dabei offenbar ausgetrickst.
Klagen gegen Informationen
News.ch verzichtet an dieser Stelle auf weitere Details, da Beschreibungen zur Umgehung von DRM auf anderen Plattformen schon mehrfach zu Klagen geführt haben.
Blogger rechnen vor: 14 Tage kostenloses Probeabo, seien 336 Stunden, was genau 252 CDs mit je 80 Minuten Musik entspricht. Man brauche drei PCs, einen schnellen Internetzugang und "ein paar engagierte Leute", um die CDs rund um die Uhr zu befüllen. Ein Rechner erledige die Downloads, der zweite erzeuge daraus die WAV-Dateien, der dritte brenne die CDs.
Napster bleibt cool
Napster lässt sich durch diese News nicht beunruhigen. Derartige Techniken seien nicht neu und auch bei anderen Angeboten möglich. "Das DRM ist intakt", sagte ein Sprecher gegenüber CNN. "Im Grunde nehmen die Leute die Musik direkt von der Soundkarte auf."
mo (Quelle: news.ch)
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