Sonntag, 13. Februar 2005 / 09:59:24
Registrierte Partnerschaft seit vier Jahren möglich
Genf - Genf war vor knapp vier Jahren der erste Kanton, der Homo- und Heterosexuellen die registrierte Partnerschaft ermöglichte. Eine erste Bilanz: Sieben Prozent der Registrierten sind inzwischen wieder geschieden.
Am 5. Juni dieses Jahres entscheiden die Schweizer Stimmberechtigten, ob die eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare landesweit möglich sein soll. Gegen das entsprechende Gesetz hatte die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) mit Unterstützung der Evangelischen Volkspartei (EVP) das Referendum ergriffen.
Bereits seit Mai 2001 können homo- und heterosexuelle Paare im Kanton Genf ihre Partnerschaft offiziell eintragen lassen. Von dieser Möglichkeit haben bisher insgesamt 269 Paare Gebrauch gemacht: 150 Männer-, 65 Frauen- und 54 heterosexuelle Paare.
Tendenz steigend
Sieben Prozent respektive 19 dieser Paare - neun Männer, - acht Frauen- und zwei heterosexuelle Paare - sind inzwischen wieder geschiedene Leute, wie Maurice Fiumelli von der Genfer Staatskanzlei auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erklärte. Und die Tendenz ist steigend: 2002 waren zwei, 2004 bereits sechs Trennungen zu verzeichnen.
Bei normal verheirateten Paaren beträgt beträgt die Scheidungsrate innerhalb der ersten vier Ehejahre gesamtschweizerisch 5,3 Prozent, wie Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) für 2003 belegen.
Einfaches Prozedere
Das Prozedere bei einer Trennung ist in Genf einfach. Die Paare können sich weder um Güter noch Haustiere und Ähnliches streiten. Konkret genügt bei beidseitiger Trennungsabsicht ein Schreiben an die Staatskanzlei.
Noch zu keiner Scheidung ist es in Zürich gekommen. Hier haben sich zwischen dem 1. Juli 2003 und Ende letzten Jahres 483 Paare registrieren lassen, wie Ronald Wunderli vom Gemeindeamt des Kantons sagt.
Als bisher letzter Kanton hat Neuenburg letzten Juli die registrierte Partnerschaft ermöglicht - sowohl für homo- als auch für heterosexuelle Paare.
rp (Quelle: sda)
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