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Freitag, 4. Februar 2005 / 18:03:56

Der unmögliche Militärschlag

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OK. Wagen wir uns mal auf die Äste hinaus. Werden die USA den Iran angreifen oder nicht? Vor zwei Wochen noch hätten viele Leute eine Wette abgeschlossen, dass es nur eine Sache von Monaten wäre, bis Bush eine Attacke befiehlt. Doch in den letzten Tagen sind die Töne aus Washington D.C. wesentlich moderater geworden. Die neue Aussenministerin Condoleeza Rice betont jetzt , dass eine militärische Option momentan nicht auf der Tagesordnung stehe.

Das ist ja mal schön und gut. Doch glauben will man es doch nicht so ganz, dass die Bush-Regierung einfach so den Verhandlungweg beschreiten will.

Doch vielleicht haben wir das alle bisher ziemlich falsch angeschaut. Es könnte ja sein, dass die Bush-Krieger gar keinen Krieg gegen den Iran anzetteln können. Zumindest keinen, wie wir ihn im Irak gesehen haben.

Warum? Ein Blick auf die Landkarte und auf gewisse iranische Eckdaten ist da ziemlich hilfreich.

Der Iran hat eine Armee von 540 000 Mann, davon 120 000 fanatische Revolutionswächter. Die iranische Armee ist zwar nicht top ausgerüstet, aber sie steht um einiges besser da, als der veraltete Schrotthaufen, den Saddam nach mehr als einem Jahrzehnt des Boykotts hat aufbieten können. Um hier etwas schnell und durchschlagend ausrichten zu können wären, über den Daumen gepeilt, etwa 250 000 Mann notwendig.

Betrachtet man die Probleme, die momentan schon bestehen, die wesentlich kleinere Besatzungsarmee im Irak aufrecht zu erhalten, dann dürfte schon hier eine riesige Hürde bestehen, eine solche Armee aufzustellen... ja, bereits dies dürfte unmöglich sein.

Selbst wenn die USA diese erste Hürde überwinden würde – wie will sie den Irak angreifen und erobern? Die offensichtliche Antwort scheint natürlich "vom Irak au"' zu sein. Doch das ist mehr als zweifelhaft.

Zum einen wird eine schiitisch dominierte Regierung in Baghdad (und alles sieht danach aus), kaum weitere US-Kräfte ins Land einladen, um sich dort auf eine Invasion vorzubereiten. Zum anderen dehnt sich jenseits der irakisch-iranischen Grenze ein grosser Gebirgszug aus. Schluchten, Pässe, enge Strassen in Tälern: Nicht unbedingt das Gelände für eine gross angelegte Invasion. Zudem könnten Gegenangriffe auf die US-Truppen die Versorgung stark gefährden und selbst unter optimalen Umständen könnte es Wochen, wenn nicht Monate gehen, bis die US-Truppen in Teheran wären.

Alternativen wären die Türkei (hat schon nicht beim Irak mitgemacht), Turkmenistan (kaum anzunehmen), Afghanistan und Pakistan (beides keine Orte für eine Invasionarmee – sowohl politisch als auch topographisch). Blieben noch amphibische Landeoperationen. Entweder vom Arabischen Golf oder dem Kaspischen Meer aus. Doch auch ein solcher Angriff würde eine grosse Basis an Land erfordern, eine Basis, welche einfach nicht existiert.

Ein 'grosser' Krieg gegen den Iran scheint also einfach nicht machbar zu sein. Die Generäle wissen das und deren Wort dürfte nach dem tödliche Gewurschtel und Gepfusche, dass auf Rumsfelds Mist im Irak gewachsen ist, wieder Gewicht haben.

So dürfte denn die diplomatische Schiene am erfolgversprechendsten sein, auch wenn dies nicht unbedingt die von Bush geliebteste Variante ist.

Eine weitere Möglichkeit bleibt hingegen noch. Geheime Kommandounternehmen. Sollten die Amerikaner versteckte Atomanlagen entdecken, die für die Herstellung von kernwaffenfähigem Material benutzt werden (Seymour Hershs Artikel im New Yorker deutet auf die Suche nach genau solchen Zielen hin) könnte die USA versuchen, spezifisch solche Ziele zu zerstören.

Doch selbst diese Option scheint – wegen der relativ geringen Erfolgsaussichten – kaum wahrscheinlich zu sein.

Doch wie gesagt – das alles ist recht weit auf den Ästen draussen. Es ist zu hoffen, dass diese halten und die Diplomatie und so auch die Vernunft am Ende siegt.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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