Mittwoch, 19. Januar 2005 / 09:28:00
Bis zu 150 000 Tote in Indonesien befürchtet
Banda Aceh - Mehr als drei Wochen nach der Flutkatastrophe befürchten Behörden in der indonesischen Krisenregion weiter einen dramatischen Anstieg der Opferzahl.
Wir haben schon mehr als 90 000 Menschen begraben. Nach unseren Schätzungen könnten es bis zu 150 000 werden, sagte Haniff Asmara von der Sozialbehörde der besonders schwer getroffenen Provinz Aceh. Noch immer würden pro Tag etwa 2000 Leichen in der Provinzhauptstadt Banda Aceh und der verwüsteten Nordwestküste Sumatras geborgen, hiess es.
Nach den jüngsten Angaben des indonesischen Sozialministeriums kamen durch die Flutwelle etwa 115 000 ums Leben. Rund 700 000 Einwohner wurden bei der Katastrophe obdachlos.
Hilfe ist schwierig
Die Verteilung der Hilfsgüter ist laut Asamara wegen zerstörter Infrastruktur und der schwierigen Sicherheitslage durch muslimische Separatisten in der Provinz nach wie vor ein grosses Problem. Allein an der Westküste wurden mindestens 30 Brücken weggespült.
Der Weltgesundheitsorganisation WHO bereitet weiterhin die Gefahr eines Seuchen-Ausbruchs Sorgen. Manche haben uns vorgeworfen, wir hätten überreagiert. Aber ohne Zahlen nennen zu können, haben wir es immer noch mit einem sehr grossen Teil der Bevölkerung zu tun, der sehr grossen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt ist, sagte der WHO-Sprecher in Aceh, Bob Dietz.
Besonders achte man auf einen möglichen Ausbruch von Cholera, bereits exisierende Fälle von Malaria und andere durch Wasser übertragbare Krankheiten. Zudem sei die Gesellschaft traumatisiert.
rp (Quelle: sda)
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