Freitag, 7. Januar 2005 / 12:13:06
Schweizer Armee-Helikopter für Hilfe auf Sumatra
Bern - Die Schweizer Armee hilft im Katastrophengebiet in Südasien: Drei Armee-Helikopter vom Typ Super Puma werden auf der indonesischen Insel Sumatra Hilfsflüge für das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) durchführen.
An einer telefonischen Sitzung hat der Bundesrat einem Hilfsersuchen des UNHCR stattgegeben. Mit den drei Super Puma und dem erforderlichen Material werden auch 50 Armeeangehörige als Heli-Besatzung, Boden- und Sicherungspersonal nach Sumatra entsandt.
Die Bedürfnisse auf Sumatra seien enorm, sagte DEZA-Direktor Walter Fust vor den Medien im Bundeshaus. Für Evakuationsflüge, die Versorgung abgelegener Gebiete und Personaltransporte sei die humanitäre Hilfe in einem äusserst schwierigen Umfeld auf militärische Unterstützung angewiesen.
Maximal drei monate
Die Aktion beginnt am kommenden Montag und dauert maximal drei Monate. Weil dieser freiwillige Assistenzdienst zu Gunsten humanitärer Hilfe im Ausland drei Wochen übersteigt, muss er von der Bundesversammlung genehmigt werden. Eine entsprechende Botschaft wird für die Märzsession vorbereitet.
Laut Divisionär Christian Josi, Chef des Armee-Führungsstabs, wird am Montag um 10.00 Uhr in Emmen ein vom VBS gechartertes Transportfugzeug Antonow 124 mit den drei Super Puma nach Medan im Norden Sumatras abfliegen. Für den Transport müssen die Rotorblätter zusammengelegt und das Getriebe ausgebaut werden.
Für den Selbstschutz bewaffnet
Bereits am Samstagvormittag fliegt ein Vorausdetachement nach Medan. Zwei bis drei Tage später folgen die übrigen Armeeangehörigen. Nach Auskunft von Armeechef Christophe Keckeis handelt es sich durchwegs um Leute, die beruflich mit dem VBS verbunden sind. Sie werden für den Selbstschutz bewaffnet.
Laut Josi sucht das VBS noch einen "robusten Partner" um insbesondere die logistischen Probleme vor Ort zu bewältigen. Mit Frankreich stehe man diesbezüglich in einem engen Kontakt. Die Einsatzveranwortung liegt beim UNHCR. VBS-Chef Samuel Schmid kann den Einsatz jederzeit abbrechen. Die Aktion koste zwei bis drei Millionen Franken, sagte Keckeis.
rp (Quelle: sda)
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