Montag, 22. November 2004 / 21:12:04
Phonak muss weiter bangen
Die Schweizer Profi-Equipe Phonak wurde gestern von der Lizenzkommission der UCI nochmals angehört, nachdem ihr in erster Instanz die Teilnahme an der ProTour verweigert worden war. Bis Ende Monat soll die Entscheidung fallen.
Ebenfalls zur Anhörung in Lausanne geladen waren das französische Team AG2R sowie die belgische Mannschaft Mr. Bookmaker, die beide ebenfalls noch auf den letzten freien Platz hoffen.
Phonak hatte vor zehn Tagen eine mehr oder weniger ausführliche Begründung erhalten, weshalb das Team nicht zu den 20 Auserwählten der ProTour gehört. Teamchef Andy Rihs von Hauptsponsor Phonak sowie Teammanager Urs Freuler erklärte, dass sie alles unternehmen wollten, um dem exklusiven Zirkel anzugehören.
Dabei ging es auch um die medizinische Kontrolle, die von der UCI nach den jüngsten Dopingfällen mit Oscar Camenzind (EPO), Tyler Hamilton und Santiago Perez (beide angebliches Blutdoping) beanstandet wurde. Als Konsequenz ist der spanische Teamarzt Iñaki Arratibel zurückgetreten.
Ausserdem bemängelte die Kommission, die vom Schweizer Bundesrichter Pierre Zapelli präsidiert wird, verschiedene kleine formale Fehler, die zu beheben allerdings kaum ernsthaft Probleme bereiten dürften. Vielmehr war die Verweigerung der Lizenz in erster Instanz wohl die Retourkutsche für das Verhalten Phonaks im Fall der letzten beiden mutmasslichen Dopingsünder Hamilton und Perez.
Die Stäfner Mannschaft galt nämlich lange als Vorzeige-Equipe für die noch immer nicht unumstrittene ProTour. Sollte Phonak am 30. November nicht als Teilnehmer der ProTour bekannt werden, ist gar mit einem Rückzug des Hörgeräteherstellers aus dem professionellen Radsport zu rechnen.
sl (Quelle: Si)
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