Mittwoch, 23. Juni 2004 / 08:13:10
Obst schützt vor Lungenkrebs
Obstessen kann das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken deutlich verringern. Das hat eine europäische Forschergruppe im Rahmen einer Gesundheitsstudie belegen können.
Wer viel Obst isst, kann das Erkrankungsrisiko demnach um gut 40 Prozent reduzieren. Die Folgen des Rauchens lassen sich dadurch allerdings kaum kompensieren. Anthony Miller vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und seine Kollegen nutzten Daten der "European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition", kurz EPIC. Bei dieser Studie werden seit 1992 die Lebensgewohnheiten und die gesundheitliche Entwicklung von knapp 480.000 Menschen in zehn europäischen Ländern im Detail verfolgt. Im Zeitraum bis 1998 oder 2002 - je nach Studienzentrum - erkrankten 1.074 Teilnehmer an Lungenkrebs.
Die Forscher teilten die Studienteilnehmer nach ihrem Obst- bzw. Gemüsekonsum in fünf gleich große Gruppen ein und berechneten dann das jeweilige Erkrankungsrisiko. Dabei berücksichtigten sie zahlreiche weitere Faktoren, insbesondere das Rauchverhalten. Die Teilnehmer in der Gruppe mit dem höchsten Obstkonsum (gut 500 Gramm pro Tag) weisen demnach ein 40 Prozent niedriges Lungenkrebsrisiko auf als jene in der Gruppe mit dem niedrigsten Obstkonsum (weniger als 70 Gramm pro Tag). Besonders deutlich ist der Zusammenhang bei Nordeuropäern und bei Teilnehmern, die zum Studienbeginn Raucher waren.
Lediglich für die Raucher zeigte sich auch ein ähnlicher Zusammenhang zwischen Gemüsekonsum und Lungenkrebs. Welche Nährstoffe für den Schutzeffekt verantwortlich sind, ist noch unklar. "Wir vermuten, dass insbesondere die Kombination verschiedener Inhaltsstoffe, wie Antioxidantien einschließlich der Vitamine C und E oder sekundäre Pflanzenstoffe eine Rolle spielen", erklärt Jakob Linseisen vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Angesichts der neuen Daten sollten sich Raucher jedoch keine Illusionen machen: Der Effekt der Ernährung sei gering im Vergleich zu dem, der sich bei Aufgabe des Rauchens einstelle.
Forschung: Anthony B. Miller, Hans-Peter Altenburg und Petra H.M. Peeters, Abteilung für klinische Epidemiologie, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg; und andere
Veröffentlicht in International Journal of Cancer, Vol. 108(2), pp 269-76
fest (Quelle: news.ch mit Agenturen)
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