Freitag, 4. Juni 2004 / 20:25:56
Aktionsprogramm für erneuerbare Energien in Bonn
Bonn - Mit einem verbindlichen Aktionsprogramm für die Energiewende hin zu Sonne, Wind, Wasser und Biomasse ist die Weltkonferenz für erneuerbare Energien in Bonn zu Ende gegangen. Anwesend war auch eine Schweizer Delegation mit Bundesrat Moritz Leuenberger.
Die Delegierten aus 154 Ländern verabschiedeten ausserdem die Deklaration von Bonn und politische Empfehlungen. Darin bekannten sie sich zu einem deutlichen Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien, um die Abhängigkeit von fossilen, klimaschädlichen und begrenzten Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas zu verringern
Das Aktionsprogramm enthält 165 konkrete Projekte von Ländern, Ländergruppen, Organisationen und Unternehmen. Als herausragendes Beispiel nannte der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin China. In dem Land, das auf Grund seines rasanten Wirtschaftswachstums einen immensen Energiehunger verzeichnet, soll der Anteil an erneuerbaren Energien schneller wachsen als der Energieverbrauch.
Minister und Regierungsvertreter teilen die Vision, dass erneuerbare Energien, kombiniert mit gesteigerter Energieeffizienz, zu einer höchst wichtigen und breit verfügbaren Energiequelle werden, heisst es in der Deklaration.
Auch die USA legten Pläne vor. Sie hätten sich entgegen anderen Vermutungen auf der Konferenz aktiv eingebracht und auch konstruktive Beiträge geleistet, sagte Trittin. Bedauerlich sei allerdings, dass Russland nicht mit einer Delegation auf der Bonner Staatenkonferenz vertreten gewesen sei.
Die Beteiligung an dem Aktionsprogramm war freiwillig. Die Umsetzung und Einhaltung soll aber nach Bonner Vereinbarungen im UNO-Rahmen verbindlich kontrolliert werden.
Unter dem Dach der Internationalen Energie-Agentur (IEA) gründete Trittin mit Vertretern mehrerer europäischer Staaten eine Arbeitsgruppe, die Investitionshindernisse für den Einsatz erneuerbarer Energien beseitigen soll.
Die Schweizer Delegation in Bonn wurde von Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie (BFE), geleitet. Sie bestand aus Mitgliedern des BFE, des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sowie Nationalrätin Doris Stump (SP/AG).
fest (Quelle: sda)
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