Dienstag, 9. März 2004 / 11:48:43
Gut 50 Prozent der bis 30-Jährigen Italienerinnen im Hotel Mama
Rom - Unter den Italienerinnen steigt die Zahl der Nesthockerinnen: Waren es bisher eher die italienischen Männer, die noch im Alter von über 30 Jahren bei den Eltern wohnen, so scheint dieses Leben zunehmend auch jungen Frauen zu gefallen.
Im vergangenen Jahrzehnt ist die Zahl der Italienerinnen unter 30, die noch bei den Eltern leben, von 36,8 auf 50,4 Prozent gestiegen, ergab eine Studie des italienischen Statistikamts Istat.
Die Anzahl der Frauen im Alter von 30 bis 34 Jahren, die das Elternhaus noch nicht verlassen haben, wuchs in diesem Zeitraum von zwölf auf 19,2 Prozent.
Geldsorgen sind nicht immer der Grund, der die jungen Italienerinnen dazu bewegt, bei Mama und Papa zu bleiben. 44,1 Prozent der Frauen, die noch bei den Eltern leben, haben eine eigene Beschäftigung.
Italien ist seit jeher das Paradies der Nesthocker, doch das Phänomen der Mammoni, der Muttersöhnchen, ist in den vergangenen Jahren noch offensichtlicher geworden. Als Gründe nennen Forscher die hohen Mieten und das Desinteresse an der Ehe.
Zwar hätten viele junge Menschen feste Partner. Oft fürchteten sie jedoch, Veränderungen wie eine Hochzeit könnten die Liebe zerstören. Auch die guten Beziehungen zu den Eltern seien ein Grund, zu Hause zu bleiben.
Die Italiener heiraten auch immer später. Frauen gehen durchschnittlich mit 27,6 Jahren den Bund der Ehe ein, die Männer mit 30,5 Jahren. Das Land kämpft gegen die niedrigste Geburtenrate im EU-Raum. Italienische Frauen haben im Durchschnitt 1,2 Kinder.
rr (Quelle: sda)
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