Donnerstag, 25. Dezember 2003 / 13:58:00
Kein Clinton-Buch in China
Peking - Der amerikanische Herausgeber der Autobiografie von Hillary Clinton hat dem staatichen Verlag in China die Rechte für die Herausgabe der Biografie entzogen. Dieser Entscheid erfolgte nach Zensureingriffen in die chinesische Ausgabe.
Der staatliche Yilin Verlag habe sich geweigert, die zensierten Passagen wieder im Originaltext in das Buch Living History (Gelebte Geschichte) aufzunehmen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.
Der Rückzug der Lizenz folgte nach drei Monate langen Verhandlungen. Der chinesische Verlag wollte der Forderung nach einer vollständigen und genauen Übersetzung des Buches nicht nachkommen, begründete der US-Herausgeber Simon und Schuster den Entscheid.
Senatorin Clinton sei über die Änderungen in ihrem Buch, das im August auf Anhieb auch in China ein Bestseller geworden ist, empört und geschockt gewesen.
In der chinesischen Ausgabe waren zum Beispiel Passagen der früheren First Lady über den bekannten Menschenrechtsaktivisten Harry Wu ausgelassen worden. Dieser hatte 19 Jahre in chinesischen Arbeitslagern gesessen.
Ferner wurden Abschnitte über die 1989 blutig niedergeschlagene Demokratiebewegung in China oder Kritik an Zwangsabtreibungen gestrichen. Der chinesische Verleger sprach von technischen Änderungen.
rr (Quelle: sda)
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