Dienstag, 18. November 2003 / 13:11:00
Handel mit Frauen aus Osteuropa ist ein Milliardengeschäft
Hamburg - Mindestens 120 000 Mädchen und Frauen werden nach EU-Schätzungen jedes Jahr von Osteuropa nach Deutschland oder in andere westeuropäische Länder geholt und zu Prostituierten gemacht.
Die Hintermänner streichen europaweit pro Jahr bis zu 25 Milliarden Franken ein, vermuten Experten. Der grösste Teil der rund 200 000 Prostituierten in Deutschland stammt aus osteuropäischen Ländern.
Die Frauen stammen vor allem aus Russland, Litauen und Bulgarien. Auf den nachfolgenden Plätzen der polizeilichen Opferstatistik rangieren die Ukraine und Polen.
Zwei von drei der aufgegriffenen Frauen seien mit seelischer oder körperlicher Gewalt zur Arbeit auf dem Strich, im Bordell oder Hotelservice gezwungen worden, schildert das Lagebild Menschenhandel 2002 des Bundeskriminalamtes (BKA). Vielen wird der Pass weggenommen, so dass sie keine Chance auf Flucht haben.
Von Polizisten befragt, antwortete jede zweite Frau, sie sei über den wahren Grund der Reise nach Deutschland getäuscht worden. Angelockt wird etwa über Künstleragenturen und Zeitungsinserate.
fest (Quelle: sda)
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