Freitag, 24. Oktober 2003 / 14:35:22
Pilot fliegt trotz blindem Passagier im Fahrgestell weiter
Paris - Ein blinder Passagier hat den Flug vom kongolesischen Brazzaville nach Paris im Fahrgestell einer Air-France-Maschine nicht überlebt.
Nach Informationen eines Kollegen war der Pilot angeblich eineinhalb Stunden nach dem Start über den afrikanischen Flüchtling informiert worden. Er setzte den insgesamt achtstündigen Flug in die französische Metropole jedoch fort.
Die Leiche des Afrikaners war nach der Landung der Maschine am 10. Oktober in Paris gefunden worden, bestätigte ein Air-France-Sprecher. Der betroffene Pilot lehnte eine Stellungnahme ab.
Eine Menschenrechtsvereinigung zeigte sich erschüttert, dass der Pilot nicht rasch seine Flughöhe verlassen habe und gelandet sei, um das Leben des blinden Passagiers zu retten. In der normalen Flughöhe von 10 000 Metern sinkt die Temperatur auf minus 50 Grad Celsius.
Nach Ansicht eines Unfall-Experten der Air France war der Flüchtling aber höchstwahrscheinlich bereits tot, als der Pilot informiert wurde. Der Sauerstoffmangel in der Flughöhe bewirkt einen fast sofortigen Tod, sagte er. Die Fluggesellschaft hat eine interne Untersuchung des Falles angeordnet.
bsk (Quelle: sda)
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