Mittwoch, 30. Juli 2003 / 16:35:37
Schönes Wetter verursacht mehr Bergunfälle
Bern - Von Jahresbeginn bis Ende Juli sind über 50 Menschen beim Bergsteigen und Bergwandern ums Leben gekommen - erheblich mehr als in den letzten Jahren. Experten sehen in den besonderen Wetterverhältnissen die Hauptursache für die Häufung der Bergunfällen.
Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur sda kamen bis Dienstag 51 Bergsteiger und Bergwanderer ums Leben. 2002 zählte die sda von Jahresbeginn bis Ende Juli 28 Bergtote, 2001 waren es im gleichen Zeitraum 27.
Die Schweizerische Rettungsflugwacht verzeichnet in diesem Jahr rund 25 Prozent mehr Rettungseinsätze. Bis Ende Juli waren es rund 500, in der Vergleichszeit 2002 rund 400 Einsätze, wie Thomas Kenner von der Rega gegenüber der sda darlegte.
Einer der wichtigsten Gründe für die Häufung der Unfälle seien die ausserordentlichen meteorologischen Verhältnisse. Das anhaltende schöne Wetter ziehe mehr Leute als sonst in die Berge, was auch die Unfallzahlen steigen lasse, erklärte Kenner.
Auch Patrick Torrent, Bergführer bei der Rettungsflugwacht Air Glaciers, sieht im warmen Wetter den wichtigsten Grund. Nach seiner Einschätzung kann das schöne Wetter auch unerfahrene Bergsteiger zu riskanten Touren verführen.
Weil unter diesen Bedingungen der Boden auch in grosser Höhe erwärmt würde, komme es zudem häufiger zu Lawinen und Felsstürzen. Das Risiko bei Wanderungen im Schnee ist jetzt im Sommer grösser, sagte Torrent gegenüber der sda.
Gemäss Rega-Sprecher Kenner musste die Rettungsflugwacht zahlreiche Einsätze wegen Gewittern und schnellen Wetterumschlägen fliegen. Auch hätten sich viele Bergsteiger verstiegen, was aufwändige Rettungsaktionen nötig machte.
bert (Quelle: sda)
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