Samstag, 15. März 2003 / 07:32:51
Venezuelas Oppositionsführer fürchtet um sein Leben
Caracas - Der in Venezuela von den Behörden per Haftbefehl gesuchte Oppositionsführer Carlos Ortega hat in der Botschaft von Costa Rica in der venezolanischen Hauptstadt Caracas Zuflucht gefunden. Man habe Ortega Asyl gewährt, teilte die Botschaft mit.
Gewerkschaftsführer Ortega, der von Anfang Dezember bis Anfang Februar einen zweimonatigen Streik der Opposition zur Absetzung des umstrittenen Präsidenten Hugo Chávez organisiert hatte, war am 20. Februar nach dem Erlass eines Haftbefehls untergetaucht.
Ein anderer Oppositionsführer, der frühere Arbeitgeberchef Carlos Fernández, steht seit Mitte Februar unter Hausarrest. Zudem wurden Haftbefehle gegen sieben Manager der staatlichen Ölfirma PDVSA ausgestellt. Sie alle werden im Zusammenhang mit dem Streik des Landesverrats und der Anstiftung zu Verbrechen bezichtigt.
Ortega habe Todesdrohungen erhalten und werde politisch verfolgt, erklärte ein Sprecher des Gewerkschaftsdachverbandes CTV am Freitag. Auch Ortega hatte in einem Interview versichert, die Polizei wolle ihn nicht hinter Gitter bringen, sondern ganz einfach liquidieren.
Innenminister Lucas Rincón erklärte unterdessen, Venezuela werde Ortega nach Costa Rica ausreisen lassen, wenn das Asyl gewährende Land das beantrage. Unsere Regierung handelt immer nach den Regeln des Rechtsstaates, versicherte er.
pt (Quelle: sda)
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