Montag, 3. Februar 2003 / 13:11:41
Verdacht auf Defekte an der Raumfähre Columbia verstärkt sich
Washington - Zwei Tage nach dem Tod von zwei Frauen und fünf Männern in der Raumfähre Columbia verstärkt sich der Verdacht, dass Schäden auf der linken Seite der Raumfähre das Unglück verursacht haben.
Ein Augenzeuge habe Teile vom Shuttle abspringen sehen, sagte Shuttleprogramm-Manager Ron Dittemore von der NASA am späten Sonntagabend (Ortszeit) in Houston (Texas). Ursache könne eine Beschädigung der Fähre beim Start gewesen sein. Allerdings hätte der Fehler laut Experten auch bei richtiger Einschätzung nicht im All repariert werden können.
Beim Start am 16. Januar war ein Stück Isoliermaterial gegen die linke Tragfläche des Orbiters geprallt. Die Temperatur auf der linken Seite des Raumfahrzeugs sei kurz vor dem Auseinanderbrechen der Fähre schneller angestiegen als rechts, sagte Dittemore.
Kurz darauf habe auch der Luftwiderstand auf der linken Seite zugenommen. Das Flugkontrollsystem der Columbia habe den daraus resultierenden Linksdrall mit einem Flugmanöver nach rechts zu korrigieren versucht. Wenig später sei der Kontakt zur Raumfähre abgebrochen. Dittemore warnte aber vor verfrühten Schlussfolgerungen.
Inzwischen sind nach NASA-Angaben zahlreiche Leichenteile einiger Astronauten gefunden worden. Die Behörde hatte zuerst von Körperteilen aller Raumfahrer berichtet, sich jedoch später korrigiert.
Die Leichenteile wurden nach Angaben des Fernsehsenders CNN auf einen Luftwaffenstützpunkt im US-Bundesstaat Louisiana gebracht. Dort soll die Obduktion vorgenommen werden.
Die Suche nach den Tausenden von Trümmern der Raumfähre, die vor allem im Bundesstaat Texas niedergegangen waren, erweist sich unterdessen als Sisyphusarbeit. Es gab Hunderte von Orten mit Trümmerteilen - zum Teil in dicht bewaldeten Gebieten.
Nach dem Angebot angeblicher Wrackteile beim Internetauktionsdienst eBay warnte die NASA vor einem rechtswidrigen Verkauf von Regierungseigentum. Zudem seien die Trümmer zum Teil giftig.
bert (Quelle: sda)
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