Sonntag, 2. Februar 2003 / 15:00:54
Absturzursache der US-Raumfähre Columbia
Cape Canaveral - Nach dem Absturz der US-Raumfähre Columbia mehren sich die Hinweise auf technische Probleme als mögliche Unglücksursache. Nach Expertenansicht könnten Schäden am Hitzeschild der Fähre eine zentrale Rolle spielen.
Diese Vermutung äusserte auch der Berater für die europäische Raumfahrtbehörde ESA, Hanspeter Schneiter. Ich gehe davon aus, dass ein Teil dieses Schutzes aus irgendeinem Grund versagt hat, sagte Schneiter, der früher Chef der Zürcher Firma Oerlikon-Contraves Space war.
Aufschlüsse darüber, warum die Raumfähre am Samstag im Landeanflug auseinander brach, erhofft sich die US-Raumfahrtbehörde NASA von den Trümmerteilen und den Flugdaten.
Der Chef des NASA-Shuttle-Programms, Ron Dittemore, erklärte, beim Start der Columbia am 16. Januar sei ein Stück der Hartschaum-Isolierung des Aussentanks in den linken Flügel des Shuttles eingeschlagen. Dies sei damals als nicht beunruhigend eingestuft worden.
Ein Zusammenhang mit dem Columbia-Absturz könne nicht ausgeschlossen werden. Deshalb soll das Teil jetzt noch einmal untersucht werden. Bis zur Klärung der Ursache seien die Planungen für alle weiteren Shuttle-Flüge gestoppt.
Eine Viertelstunde vor der geplanten Landung im US-Bundesstaat Florida brach der Funkkontakt zu der Besatzung ab, dann zerbarst das Raumschiff in mehrere Teile. An Bord waren sechs US-Bürger und mit dem Offizier Ilan Ramon auch der erste Israeli im All. Sterbliche Überreste der Crew wurden inzwischen in der Nähe der osttexanischen Stadt Hemphill inmitten von Trümmerteilen geborgen.
Bush übermittelte den Familien der Toten in einem Telefonat das tiefe Mitgefühl der ganzen Nation. Im ganzen Land wurden Flaggen auf Halbmast gesetzt. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, aber auch die griechische EU-Ratspräsidentschaft äusserten ihr tiefes Bedauern.
Das Unglück der Columbia war das schwerste in der Geschichte der US-Raumfahrt seit der Explosion der Challenger.
bsk (Quelle: sda)
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