Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich für die Kündigung zweier TV-Moderatoren ausgesprochen.
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Donnerstag, 9. Mai 2002 / 11:20:23
Italienische Regierung will politische Talk-Shows ausschalten
Rom - Zwei Wochen vor den Kommunalwahlen in Italien ist in Rom ein
neuer «Medienkrieg» ausgebrochen. Für helle Entrüstung sorgten
mehrere Parlamentarier der Regierungskoalition, welche die
politischen Talk-Shows von Starjournalisten ausschalten wollen.
In einem Brief an die Aufsichtsbehörde der öffentlich-rechtlichen
TV-Anstalt RAI erklärten die Parlamentarier, dass die
regierungskritischen TV-Sendungen den Wählern keine unparteiische
Information garantieren. Zu den Kommunalwahlen sind elf Millionen
Wählerinnen und Wähler aufgerufen.
Zu den Journalisten, gegen die sich die Initiative der
Mitte-Rechts-Parlamentarier richtet, zählen der Doyen der
italienischen Journalisten, Enzo Biagi, sowie die Starmoderatoren
Michele Santoro und Bruno Vespa.
Zuvor hatte sich Regierungschef Silvio Berlusconi für die Kündigung
Santoros und Biagis ausgesprochen. Der TV-Tycoon kann ihnen nicht
verzeihen, dass sie während der Wahlkampagne für die
Parlamentswahlen im letzten Jahr kritische Äusserungen über seine
zahlreichen Interessenkonflikte gemacht hatten.
Der Versuch der Regierungskoalition, die politischen Talk-Shows
während des Wahlkampfes auszuschalten, löste bei der Opposition
helle Entrüstung aus: Berlusconis Regierung gleiche immer mehr
einem Regime, sagten Sprecher der Mitte-Links-Allianz. Sie sprachen
von einem gravierenden Anschlag auf die Meinungsfreiheit in
Italien.
Die Mitte-Rechts-Koalition wies die Vorwürfe einer skandalösen
Attacke auf die Meinungsfreiheit zurück.
bb (Quelle: sda)
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