Silvio Berlusconi mag Kritik nicht.
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Freitag, 19. April 2002 / 17:19:17
Berlusconi fordert Entlassung prominenter RAI-Journalisten
Rom - Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hat die Entlassung von zwei prominenten Journalisten des öffentlich-rechtlichen
Fernsehsenders RAI gefordert. Diese hatten wiederholt kritisch über Berlusconi berichtet.
«Sie haben vom öffentlichen Fernsehen einen kriminellen Gebrauch
gemacht», zitierten italienische Zeitungen den Regierungschef. Erst
am Mittwoch hatten die RAI-Sender neue Direktoren erhalten, die
grösstenteils der Regierung nahestehen.
Berlusconi hatte RAI in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen,
ihm politisch geschadet zu haben. Der Ministerpräsident ist
Eigentümer von drei landsweiten TV-Sendern. Jetzt hat er nach
allgemeiner Einschätzung auch die RAI unter seiner Kontrolle.
Die römische Tageszeitung «La Repubblica» titelte am Freitag:
«Berlusconi leitet die Säuberungswelle in der RAI ein». Die
Opposition zeigte sich empört von Berlusconis Äusserungen, die er
am Donnerstag am Rande seines Besuchs im Bulgarien gemacht hatte.
Bei den von Berlusconi ins Visier genommenen Journalisten handelt
es sich um Enzo Biagi, den 82-jährigen Doyen des italienischen
Journalismus, und Michele Santoro, der eine populäre Politsendung
leitet.
Berlusconi forderte auch die Entlassung des Komikers Daniele
Luttazzi, der vor der Parlamentswahl im Vorjahr in seiner Sendung
den heutigen Ministerpräsidenten heftig angegriffen hatte. Am
Freitag sprach Berlusconi erneut von «Kriminellen» im Fernsehen,
ohne jedoch Namen zu nennen.
kil (Quelle: sda)
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