Mafiaboss Totò Riina erhielt 26 Jahre für Del Ponte-Attentat
Caltanissetta - Im Prozess zum gescheiterten Attentat auf den Richter Giovanni Falcone und die damalige Tessiner Staatsanwältin Carla in Palermo 1989 sind am Freitag die Urteile ergangen. Mafiaboss Totò Riina erhielt 26 Jahre Zuchthaus.
Wie für den Drahtzieher des Attentats, Totò Riina, wurden auch
Antonino Madonia und Salvatore Biondino von einem
Geschworenengericht in Caltanissetta zu je 26 Jahren Zuchthaus
verurteilt. Ein reuiger Mafioso, Francesco Onorato, erhielt zehn
Jahre, der Helfer Giovanbattista Ferrante drei Jahre.
Vincenzo und Angelo Galatolo wurden freigesprochen. Die Strafen
blieben unter den Anträgen von Staatsanwalt Luca Tescaroli, der
insgesamt 160 Jahre Zuchthaus verlangt hatte. Der Prozess hatte
1998 begonnen. Einige Anhörungen hatten im Mai dieses Jahres auch
in Locarno stattgefunden.
Das gescheiterte Attentat in der Nähe von Palermo auf Sizilien
vom 20. Juni 1989 galt dem italienischen Richter Giovanni Falcone
und einer Tessiner Delegation, zu der neben Carla Del Ponte auch
der damalige Ermittlungsrichter Claudio Lehmann gehörte.
Die Tessiner Delegation weilte für Ermittlungen in der
Geldwäsche-Affäre «Pizza Connection» dort. Die Bombe, die in der
Nähe der Villa des Richters Falcone gelegt worden war, wurde
rechtzeitig entdeckt und entschärft. Falcone fiel 1992 einem
Attentat der Mafia zum Opfer.
(Quelle: sda)