Mittwoch, 25. Oktober 2000 / 16:19:13

Milliardengeschäft mit gestohlener Kultur

Bern - Der weltweite Umsatz im Handel mit gestohlenen Kulturgütern wird von Interpol auf mehrere Milliarden Franken pro Jahr geschätzt. Die illegalen Transaktionen belegen damit zusammen mit dem illegalen Drogen- und Waffenhandel einen Spitzenplatz.

In Europa werden jährlich über 60 000 Kulturgüter aus Museen, Schlössern, Kirchen, öffentlichen und privaten Sammlungen gestohlen. Allein in Italien wurden zwischen 1970 und 1990 253 000 Kulturgüterdiebstähle registriert. Über die Hälfte davon stammte aus Kirchen. Auch in den osteuropäischen Ländern haben die Diebstähle aus öffentlichen religiösen Bauwerken in den letzten Jahren massiv zugenommen. Die chinesischen Behörden geben an, dass Objekte aus Raubgrabungen inzwischen die wichtigste Schmuggelware aus dem Land darstellen. Allein für die Jahre 1989 und 1990 wurden in China über 40 000 Grabplünderungen gemeldet. Die nigerianischen Behörden schätzen, dass über die Hälfte der Gräber der Region Bura geplündert wurden, seitdem die reichen Grabbeilagen der Region in Europa bekannt wurden.

(Quelle: sda)

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