|
|
Freitag, 15. September 2000 / 07:12:24
Goldsucher nach Massaker wegen Völkermord verurteilt
Sao Paulo - Drei Goldsucher sind in Brasilien in letzter
Instanz nach einem Massaker an 16 Yanomami-Indianer wegen
Völkermordes zu jeweils 19 Jahren Haft verurteilt worden.
Das Oberste Justiz-Gericht (STJ) bestätigte in Sao Paulo nach
Medienberichten vom Donnerstag (Ortszeit) ein erstinstanzliches
Urteil, das später von einem anderen Gericht annulliert worden war.
Das «Massaker von Haximu» fand 1993 im Regenwald des nördlichen
Bundeslandes Roraima an der Grenze zu Venezuela statt. Von den 22
Goldsuchern, die die tief in den Urwald fliehenden Indios verfolgt,
gefoltert und erschossen haben sollen, wurden nur vier des Mordes
angeklagt. Einer der vier Angeklagten starb 1999 kurz nach der
ersten Urteilsverkündung.
Den Völkermord-Vorwurf stützte der Staatsanwalt auf die Absicht
der Goldsucher, die Gruppe zu töten. Unter den Opfern waren auch
drei junge Mädchen und einige ältere Frauen. Das STJ-Urteil ist
gemäss brasilianischem Recht auch vor dem Obersten Gerichtshof
(Supremo Tribunal Federal) Brasiliens nicht mehr anfechtbar.
Die Yanomami-Indianer leben im Amazonas an der Grenze Brasiliens
zu Venezuela und gelten weltweit als das Indio-Volk mit der
ursprünglichsten Lebensweise.
(Quelle: sda)
URL:
|